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Sigmar Gabriel (SPD), Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, auf Iran-Reise: Kanzlerqualitäten wie das Ausbalancieren von Realpolitik und demokratischen Werten - er kann's nicht!
Datum: Mittwoch, dem 05. Oktober 2016
Thema: Reise - Tipps


Silke Mertins zu Gabriels Iran-Reise und seinen Kanzlerqualitäten:

Berlin (ots) - Für Sigmar Gabriel hätte es am dritten Tag seiner Iranreise nicht besser laufen können: Der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani sagte seinen Termin mit dem deutschen Wirtschaftsminister und SPD-Chef kurzfristig ab.

Gabriels kalkuliert kritische Äußerungen zu Menschenrechten sowie zuvor schon zu Israel und Syrien hatten dem Hardliner offenbar nicht gefallen.

Diese vorhersehbare Reaktion kommt Gabriel so gelegen, dass er Laridschani eigentlich eine Schachtel "Merci, dass es Dich gibt" schicken müsste.

Besser könnte er nicht nachweisen, dass er auch auf so umstrittenen Wirtschaftsreisen wie der nach Teheran oder jüngst nach Moskau für die Demokratie kämpft.

Gabriel sollte gleich auch noch ein Dankesschreiben an die FDP verfassen, die diese politische Verkaufsstrategie entwickelt und "kritischer Dialog" getauft hat: Mit Wirtschaftsvertretern im Schlepptau bei zahlungskräftigen Autokraten und Diktatoren Klinken putzen und an passender Stelle das Wort "Menschenrechte" fallen lassen.

Fertig ist der "kritische Dialog".

Von der FDP erwartet man nichts anderes; es entspricht ihrer Programmatik und ihren Prioritäten. Aber schon von einem Sozialdemokraten, der sonst gern Waffenlieferungen geißelt, den Kampf gegen Fluchtursachen fordert und das "Spekulantentum" der Deutschen Bank anprangert.

Natürlich haben die Iraner nach Aufhebung der Sanktionen bessere Handelsbeziehungen verdient. Die Bevölkerung hat sehr gelitten.

Doch ausgerechnet jetzt, wo das syrische Regime mit iranischer und russischer Rückendeckung Aleppo in Grund und Boden bombt, zum Händeschütteln nach Teheran zu fahren, ist geschmacklos.

Es beschädigt die Glaubwürdigkeit Gabriels und damit auch seine wahrscheinliche SPD-Kanzlerkandidatur. Wenn es um das Ausbalancieren von Realpolitik und demokratischen Werten geht, hat er einmal mehr bewiesen: Er kann's nicht.

taz-Kommentar von Silke Mertins über Gabriels Iran-Reise und seine Kanzlerqualitäten

Pressekontakt:

taz - die tageszeitung
taz Redaktion
Telefon: 030 259 02-255, -251, -250

Wirtschaftsforum: Gabriel mit Wirtschaftsdelegation im Iran (BR 03.10.2016)
(Youtube-Video, Nachrichten HD, Standard-YouTube-Lizenz, 03.10.2016):

"Wirtschaftsminister Gabriel mit Wirtschaftsdelegation im Iran"



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/42630/3447334, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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Silke Mertins zu Gabriels Iran-Reise und seinen Kanzlerqualitäten:

Berlin (ots) - Für Sigmar Gabriel hätte es am dritten Tag seiner Iranreise nicht besser laufen können: Der iranische Parlamentspräsident Ali Laridschani sagte seinen Termin mit dem deutschen Wirtschaftsminister und SPD-Chef kurzfristig ab.

Gabriels kalkuliert kritische Äußerungen zu Menschenrechten sowie zuvor schon zu Israel und Syrien hatten dem Hardliner offenbar nicht gefallen.

Diese vorhersehbare Reaktion kommt Gabriel so gelegen, dass er Laridschani eigentlich eine Schachtel "Merci, dass es Dich gibt" schicken müsste.

Besser könnte er nicht nachweisen, dass er auch auf so umstrittenen Wirtschaftsreisen wie der nach Teheran oder jüngst nach Moskau für die Demokratie kämpft.

Gabriel sollte gleich auch noch ein Dankesschreiben an die FDP verfassen, die diese politische Verkaufsstrategie entwickelt und "kritischer Dialog" getauft hat: Mit Wirtschaftsvertretern im Schlepptau bei zahlungskräftigen Autokraten und Diktatoren Klinken putzen und an passender Stelle das Wort "Menschenrechte" fallen lassen.

Fertig ist der "kritische Dialog".

Von der FDP erwartet man nichts anderes; es entspricht ihrer Programmatik und ihren Prioritäten. Aber schon von einem Sozialdemokraten, der sonst gern Waffenlieferungen geißelt, den Kampf gegen Fluchtursachen fordert und das "Spekulantentum" der Deutschen Bank anprangert.

Natürlich haben die Iraner nach Aufhebung der Sanktionen bessere Handelsbeziehungen verdient. Die Bevölkerung hat sehr gelitten.

Doch ausgerechnet jetzt, wo das syrische Regime mit iranischer und russischer Rückendeckung Aleppo in Grund und Boden bombt, zum Händeschütteln nach Teheran zu fahren, ist geschmacklos.

Es beschädigt die Glaubwürdigkeit Gabriels und damit auch seine wahrscheinliche SPD-Kanzlerkandidatur. Wenn es um das Ausbalancieren von Realpolitik und demokratischen Werten geht, hat er einmal mehr bewiesen: Er kann's nicht.

taz-Kommentar von Silke Mertins über Gabriels Iran-Reise und seine Kanzlerqualitäten

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Wirtschaftsforum: Gabriel mit Wirtschaftsdelegation im Iran (BR 03.10.2016)
(Youtube-Video, Nachrichten HD, Standard-YouTube-Lizenz, 03.10.2016):

"Wirtschaftsminister Gabriel mit Wirtschaftsdelegation im Iran"



Artikel zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/42630/3447334, Autor siehe obiger Artikel. Ein etwaiges Youtube-Video ist ein geframtes Video von Youtube.com, Autor siehe das Video.

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